Inhaltsverzeichnis

    Allgemeine Informationen zu AutoStore

    Auf dieser Guide-Seite erfahren Sie, was AutoStore ist und wie Sie es zusammen mit JTL-Wawi bzw. JTL-WMS für Ihre Lagerprozesse einsetzen können.

    Definition

    AutoStore ist ein Unternehmen, das ein automatisiertes Kleinteilelager anbietet. In diesem werden Behälter, sogenannte „Bins“, direkt übereinander gestapelt und durch Roboter verfahren. Der Lagerprozess läuft so ab, dass der Roboter die Bins zum Arbeitsplatz zur Entnahme, dem sogenannten „Port“, bringt. Am Port können Artikel in leere Bins eingelagert oder Artikel, die sich auf einer Pickliste befinden, vom Lageristen entnommen (gepickt) werden. Bei parallelen Arbeiten sortiert und priorisiert AutoStore die Anlieferungen der Bins und bereitet sie vor.

    Vorteile

    • Durch die Automatisierung sinkt die Fehlerquote beim Pickprozess.
    • Das System stapelt Bins nach Zugriffshäufigkeit und nutzt die Vorteile des Pareto-Prinzips.
    • Das System ist jederzeit erweiterbar und ermöglicht eine maximale Gebäudenutzung.
    • Bei gleicher Grundfläche wird die vierfache Lagerkapazität gegenüber einer manuellen Lagerung erreicht.
    • AutoStore ist nativ in JTL-WMS integriert und daher nahtlos in die Benutzeroberfläche eingebettet.
    • JTL-WMS verbindet alle Lagerbereiche mit AutoStore.
    • Ist die Funktion Permanente Inventur aktiviert, so wird bei der Entnahme des Artikels der den Bestand des Warenlagers auf „0″ bringt automatisch für den Bin eine Inventur angelegt und kann direkt abgeschlossen werden, somit sind weitere Inventuren für diesen Bin nicht nötig.

    Anbindung von AutoStore an JTL-WMS

    AutoStore ist das erste integrierte Fremdsystem in JTL-WMS. Es erscheint in vielen Dialogen, Einstellungen, Übersichten und Buchungsvorgängen und ermöglicht das Einbringen oder Entnehmen von Ware aus dem System. JTL-WMS kommuniziert über die API von AutoStore und leitet die benötigten Bins für die nächsten Arbeitsschritte in Form von „TaskGroups“ an das System weiter.

    Beispiele aus der Praxis

    In unserem Praxisbeispiel wird neben dem AutoStore-Lager auch ein Palettenlager verwendet. Beide Lager werden gemeinsam über JTL-WMS gesteuert. Beim AutoStore-Lager sind mehrere Ports im Einsatz. Welche Ports für die Prozesse des Wareneingangs und Warenausgangs genutzt werden, ist fest definiert.

    • Wareneingang: Die Ware für AutoStore wird über Fördertechnik vom Wareneingangsbereich zu den Ports 5 und 6 gebracht und dort von den Mitarbeitern in AutoStore eingebucht. Artikel, die nicht in AutoStore gelagert werden, werden aus dem Wareneingangsbereich zum Palettenlager verfahren und dort gebucht. Der Buchungsprozess bei AutoStore sieht vor, dass ein leerer Bin am Port bereitsteht. Der Artikel wird gescannt und in den Bin gelegt. Anschließend wird der Füllstand des Bins ausgewählt. Dieser Prozess wiederholt sich für den nächsten Artikel.
    • Warenausgang nur mit AutoStore: Für den Warenausgang werden die Ports 1-4 verwendet. Vor Arbeitsbeginn werden bereits Picklisten erstellt, um AutoStore eine Vorsortierung zu ermöglichen. Dabei wird in den Picklistenvorlagen die Picklistenautomatisierung aktiviert, um immer Picklisten im System zu haben und ein Maximum eingestellt, um die Vorsortierung nicht zu stören Die Mitarbeiter sollen die Picklisten von alt nach neu abarbeiten, um die Vorsortierung von AutoStore zu nutzen.
    • Warenausgang mit AutoStore und Palettenlager: Für Aufträge aus beiden Lagerbereichen wird eine Konsolidierungszone verwendet, in der die gepickten Artikel aus den verschiedenen Lagerbereichen zusammengeführt werden. Diese werden aus dem jeweiligen Lagerbereich in die dort zur Verfügung stehenden Versandboxen sortiert. Dabei wird in beiden Lagerbereichen über JTL-WMS Mobile gearbeitet. Beim Picken vom AutoStore wird über die Sammelkommissionierung gearbeitet, und die gepickten Artikel in Boxen werden über die Fördertechnik in den Konsolidierungsbereich gebracht und dort in die Versandbox gepackt. Beim Picken vom Palettenlager wird die passende Versandbox gewählt, und die Artikel werden über einen Pickwagen in die Konsolidierungszone gebracht und dort in die Versandbox gepackt. Dabei können beide Bereiche parallel die Pickliste erstellen und die Versandbox befüllen.

    Vorabinformationen für die Verwendung von AutoStore und JTL-WMS

    Folgend finden Sie Informationen, die Sie bei der Planung von JTL-WMS und AutoStore beachten sollten.

    Prozesse bei AutoStore mit JTL-WMS und JTL-WMS Mobile

    • Versandboxen können nur über JTL-WMS Mobile befüllt werden. Dies ist der Fall, wenn Artikel für den gleichen Auftrag aus verschiedenen Lagerbereichen kommen.
    • Plus- und Minusbuchungen sind nicht mit JTL-WMS Mobile möglich. Die Bestandskorrekturen erfolgen über JTL-WMS, da die Ports direkt mit dem Computer kommunizieren, auf dem JTL-WMS installiert ist.
    • Inventuren können ausschließlich über JTL-WMS angelegt werden. Für die Durchführung der Inventur wird JTL-WMS Mobile benötigt.

    Informationen für die Prozessplanung

    • Die Standardeinstellung für den Füllstand der Bins wird als „Leer“ oder „Voll“ definiert. Diese können durch manuelle Eingaben angepasst werden. Eine füllstandsbezogene Priorisierung ist derzeit nicht implementiert. Somit werden beim Wareneingang immer leere Behälter angefordert.
    • Picklisten sollten über die automatische Picklistenanlage von JTL-Worker angelegt werden. Beim manuellen Anlegen von Picklisten sollten diese etwa 30-60 Minuten vorab erstellt werden, um AutoStore genügend Zeit zur Verfügung zu stellen, um die Bins vorab zu sortieren. Es ist wichtig, nicht zu viele Picklisten gleichzeitig im System zu haben, um eine Blockade von AutoStore in der Sortierung zu vermeiden.
    • Die Zusammenführung von AutoStore und z. B. einem Regallager erfordert eine genaue Planung, um sicherzustellen, dass Aufträge vollständig und effizient abgewickelt werden können. Hierbei sind verschiedene Optionen zu beachten, beispielsweise die Vorkommissionierung nur von Waren, bei denen die Aufträge auch vollständig lieferbar sind. Dieser Punkt sollte vor dem Livestart im Testsystem gründlich geprüft und an die eigenen Prozesse angepasst werden.
    • Um einen reibungslosen Ablauf mit AutoStore zu gewährleisten, sind feste Prozesse notwendig. Schlüsseln Sie deshalb vor der Einführung all Ihre Prozesse  auf und durchdenken Sie Ihre Abläufe gründlich, um potenziell kostspielige Veränderungen im Nachhinein zu minimieren.
    • Je nach Ware benötigt man neben AutoStore auch weiterhin z. B. ein Regallager, auf dem Ware gelagert wird, die das Gewicht oder die Größe der Bins übersteigen. Dies hängt von der bestellten Ausführung des AutoStore-Lagers ab. JTL-WMS kann AutoStore und auch weitere Lager zusammen verwalten.

    Nicht verfügbare Funktionen

    • Die Nachschubfunktion von oder in das AutoStore-Lager ist nicht verfügbar.
    • Bestandskorrekturen können nur für den Bin am Port durchgeführt werden und nicht für Bins im System.
    • Es kann kein Wareneingang mit einer zeitgleichen Inventur stattfinden.